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Pralle, leuchtende Farben, mitreißende Bewegungsabläufe, faszinierendes musikalisches Kolorit – so geht die 2016 erstmals am Frankfurter Opernhaus gezeigte Inszenierung von Barrie Koskys Carmen-Inszenierung nach mehreren Wiederaufnahmen ihrer 50. Aufführung entgegen. Auch Bizets Paradeoper muss ja nicht automatisch zu einem Publikumsmagneten werden – warum es die Frankfurter Produktion ist, wurde beim zweiten Abend der neuen Serie gewiss. (…)

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse


(…) Diese Inszenierung lebt (…) ganz besonders von den Choreographien, die Otto Pichler mit sechs Tänzerinnen und Tänzern erarbeitet hat. Immer wieder gelingen so Momente der geradezu genialen Amalgamierung von Musik und Tanz. Etwa das Terzett zu Beginn des zweiten Aktes wird nicht nur musikalisch überwältigend musiziert mit von Strophe zu Strophe bis zur Raserei sich steigerndem Tempo, auch die Choreographie, welche die Profitänzer mit den drei (tänzerisch übrigens begabten) Sängerinnen vereint, ist wieder eines der optischen Filetstücke des Abends.
Die Vorstellungen der aktuellen Wiederaufnahmeserie waren schnell restlos ausverkauft. Das ist selbst bei einem derart beliebten Repertoire-Renner nicht selbstverständlich. (…)

Michael Demel, www.deropernfreund.de

(…) Eine bedeutende Ausgrabung, ein großer Abend, zeitlos, aber aktuell. (…)

Zu dieser außergewöhnlichen Opernausgrabung gehört eine versonnene Musik, die blüht und doch schweigen möchte, eine Musik, die vollen Ausdruck sucht für einen Menschen, der ernsthaft introvertiert ist. Das ist bereits das erste Kunststück. Das zweite ist eine wunderliche vielschichtige Handlung, die in Frankfurt scheinbar schlicht, aber doch abgründig genug dargeboten wird. Der gereimte Text ist sehr schwach – was für eine Vorstellung, dem Komponisten hätte ein besserer Librettist zur Seite gestanden – und doch kann man sich vom symbolistischen Überschuss packen lassen. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Jubelstürme erntete die erste szenische Frankfurter Aufführung von Alexander Zemlinskys Oper Der Traumgörge in der nur vordergründig schlichten Inszenierung von Tilmann Köhler. Vor allen anderen bejubelte das Publikum am Sonntagabend das engagierte Dirigat Markus Poschners, der das Orchester nicht nur zu feinster Differenzierung in den extrem aufgefächerten Schwebezuständen Zemlinskys antrieb, sondern auch die aufpeitschenden Rhythmen der Dorfgemeinschaft mühelos bis zum blutigen Pogromrausch steigerte.
(…)
Alle Sängerinnen und Sänger geben an diesem Abend ihr überaus schwieriges Rollendebüt. Besonders eindrücklich sang und agierte die tschechische Gastsopranistin Zuzana Marková in ihrer Doppelrolle als Prinzessin und Gertraud. Alle übrigen Rollen waren mit Ensemblemitgliedern besetzt: AJ Glueckert in der Titelpartie überzeugte mit Durchsetzungskraft und edlem Tenor, Magdalena Hinterdobler als zupackende Grete und Liviu Holender in der Rolle des aufdringlichen Hans. Grandios auch das blutgierige Dorftrio Kaspar (Iain MacNeil), Züngl (Michael Porter) und Mathes (Mikolaj Trabka). Wieder überragend: Der Frankfurter Chor und Kinderchor in prägnant inszenierten Szenen, die das Glück des Liebespaares bedrohen.

Bettina Boyens / Wieland Aschinger, www.musik-heute.de


(…) Köhlers Inszenierung kommt das sagenhaft schöne Licht von Jan Hartmann zur Hilfe. (…) Die ganze Inszenierung ist ein Lichtgedicht. (…)

Jan Brachmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung


(…) Görge ist ein Träumer, ein dem Komponisten ähnlicher Außenseiter, der sich lieber an den Wänden und am Bühnenrand herumdrückt statt im Mittelpunkt die Fäuste zu recken. Dauernd präsent, sinnierend, philosophierend, lesend – eine monströse Rolle, die selbst einen grandiosen, unverwüstlich kraftvollen Sänger wie AJ Glueckert an die Grenzen treibt. (…)

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse


(…) Doch geschieht das alles wirklich? Ist es nicht alles Traum? Das bleibt auf kluge Weise unscharf, wenn sich über die Szene Lichtspiegelungen legen, wie sie Wasserwellen werfen. Dank der exakten Personenregie Köhlers jedenfalls werden die Figuren ebenso fassbar wie durch die so typengerechte wie vokal starke Besetzung der zentralen Partien (…).

Axel Zibulski, Rhein-Zeitung


(…) Das Sängerensemble meistert die stimmlichen Herausforderungen mit Bravour. AJ Glueckert als Görge beweist nicht nur Durchhaltevermögen. Mit strahlender Opulenz behauptet er sich in dieser anspruchsvollen wie fordernden Partie. Zuzana Marková begeistert in der Doppelrolle als Prinzessin und Gertraud. So asketisch wie ihr Auftritt mutet ihr Gesang. Glasklar, gradlinig, zauberhaft schön. In den kleineren Rollen sticht Iain MacNeil als Kaspar hervor. Er fegt über die Bühne wie ein jugendlicher Revolutionär und singt dabei kraftvoll gewinnend. Der Chor der Oper Frankfurt meistert dieses zum Teil sehr komplexe Klangabenteuer mit enormer Stimmkraft. Die Jugend mimt ihren Part anmutig. (…)

Christiane Franke, www.klassik.com


(…) Im Schlussbild bekennt das Regieteam noch einmal Farbe. „Träumen und spielen“ singen Görge und Gertraud. Sie schaukelt beseelt, berieselt von Glitzerkram, ihm genügen ein paar Steine vom Bach, um eine ganze Kinderschar in seine Fantasiewelt zu entführen. Wie schön, dass auf der Opernbühne weiter fabuliert wird und der Traumgörge nicht als verloren gelten muss.

Christoph Becher, www.nmz.de (neue musikzeitung)

(…) „Lasst den Schatten langsam in den Raum strömen“. (…) Aber nicht der Schatten füllt die Frankfurter Oper, sondern die schöne Stimme von Adriana González. Fokussiert, couragiert die phonetischen Klippen bewältigend, kristallklar, mit blendender Intonation und gerne vorgeführtem „messa di voce“, stufenlosem An- und Abschwellen der Töne ohne Qualitätsverlust. Das macht Lust aufs Zuhören! (…)

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse


(…) Auch wenn man González goldene Stimme, die einen sicheren, sehr natürlich wirkenden Sitz hat und über einen wunderbaren Anflug von Drama – und auch schlichtweg Größe, Volumen, Kraft – verfügt, gerne mit einigen Brahmsliedern erlebt hätte (zum Beispiel), so adelte sie auch diese Auswahl. Die deutlich an Feuer und Farbe gewann, als in der zweiten Hälfte spanische Texte ins Zentrum kamen (…). Adriana González fällt es nicht schwer, ihrer jungen und doch so erschütternd reifen Stimme eine elegische Ruhe abzugewinnen, aber es ist eine Freude, wenn sie aufblüht und in Bewegung gerät und möglichst viel von ihrem Farbenreichtum ausstellen kann. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Die impressionistischen Züge des Debussy-Zeitgenossen [Isaac Albéniz] arbeitete der aus dem Baskenland stammende Pianist Iñaki Encina Oyón in seiner feinen, filigranen, hoch anpassungsfähigen Begleitung gut heraus. (…)

Axel Zibulski, Frankfurter Allgemeine Zeitung / Rhein-Main

(…) Was diese Wiederaufnahme musikalisch in den ersten Rang erhebt, ist die ursprünglich 2022 für die Premierenbesetzung vorgesehene Mozart-Spezialistin Julia Jones am Dirigentenpult. Eine derart spannungsgeladene Zauberflöten-Ouvertüre war in Frankfurt selten zu hören. (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Das Publikum bekommt einen fabelhaft musizierten Mozart-Abend geboten mit großartigen Gesangsleistungen und einem profilierten Orchesterklang. (…)

Michael Demel, www.deropernfreund.de

(…) Zahllos die größeren und kleineren Rollen, fast ausschließlich und hervorragend aus den eigenen Reihen besetzt. Im Zentrum: Titelheld Gerard Schneider mit seinem weichen, lebhaften Tenor, Elizabeth Reiter als seine resolute Tochter mit einem unoperettenhaften, prächtigen Sopran und Mezzo Kelsey Lauritano als Luxus-Fragoletto. Yves Saelens ist Falsacappas treuer Vize Pietro und einer der beiden Gastsänger, denn der Bedarf an Tenören ist in diesem Werk schier unstillbar. Der andere Gast ist darum Peter Bronder, der als Mantuas Schatzmeister Antonio nachher mit einem markanten Mime-Tenor erläutert, wer der größte Bandit ist: er. Bronder, umjubelt, macht eine Frosch-Szene à la Fledermaus daraus, ein Kabinettstück für sich.
Als eisig leidenschaftliche und nachher auch stinksaure Prinzessin von Granada bietet Juanita Lascarro Stimme (auch auf Spanisch) und Komik in großem Umfang. Peter Marsh ist der Prinz von Mantua, wie immer auch als Nichtsnutz genießerisch bei der Sache. (…)
Die Spielfreude ist groß, die Begeisterung des Publikums zum Schlussapplaus ebenfalls.

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Sollte noch jemand Zweifel an der doppelten Auszeichnung „Opernchor des Jahres“ gehabt haben, so sind sie mit den schmissig getanzten Räuberballaden, den prustenden Selbstenthüllungen und auftrumpfenden Tarantellen der grandiosen, solistisch agierenden Charakterköpfe des Frankfurter Opernchors ausgeräumt. (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Karsten Januschke hat sich als Dirigent des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters für eine kleine Besetzung entschieden, die ihm ein zartes, geschmeidiges Musizieren ermöglicht, das elektrisierend federt, ohne zackig zu werden. (…)

Jan Brachmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung


(…) Ihr Handwerk versteht [Regisseurin Katharina] Thoma allerdings. Sie inszeniert das Stück in deutscher Sprache witzig, gekonnt, erfahren. Das Timing stimmt, die Figuren sind gut geführt, haben spielerische Freiheiten, auch wenn jeder Fuß genau gesetzt werden muss. (…)

Bernd Zegowitz, www.die-deutsche-buehne.de


(…) Großen Anteil am Reiz der personalintensiven Produktion, in der ein fabelhafter Chor (Einstudierung: Tilman Michael) die Tanzbeine bei jeder Gelegenheit schwingt (Choreografie: Katharina Wiedenhofer) und die Dynamik der Partitur fein ausgehorcht wird, haben die Kostüme von Irina Bartels und das Bühnenbild von Etienne Plus. Das Naturbild des ersten Aktes wird mit einem schiefen Schilderhaus nebst Schlagbaum ironisch gebrochen und von einer rahmenden Autobahnbrücke mit dem verliebten Graffito „Ti amo“ diskret aktualisiert: Oben rollen die Laster, während unten die Banditen ihrer Profession nachgehen. Ausgesprochen dekorativ ist auch die Aktualisierung des Gasthauses „Zum fröhlichen Grenzverkehr“ zur Autobahnraststätte. (…)

Volker Milch, Wiesbadener Kurier

(…) Mit Songs von Henry Purcell begann der Abend im angestammten Biotop der Countertenöre. Mit drei Schubert-Liedern nahm das Programm eine Wendung hin zum Ungewöhnlichen. Denn Schubert und Countertenor ist immer noch eine seltene Kombination. Der hier ungewohnte Vokalklang rückte die Schubertlieder in eine ganz andere Sphäre, aufgeladen mit einem etwas traurigen, intensiven Sehnen und unterschwelliger Erotik. Stimmlich und Interpretatorisch enorm schön (…).

Markus Kuhn, Frankfurter Neue Presse


(…) Wenn er den Schlager „What A Wonderful World“ singt – und der Pianist Malcolm Martineau dazu allmählich einige Klangtropfen niedergehen lässt –, zelebriert Shahbazi Zartheit und Entschleunigung, aber mit Geschmack. Klingt dieser Song immer so traurig? Selbstverständlich nicht. Als Counter sucht Shahbazi nicht den eklatanten Glanz – strahlende Höhen sind aber sofort da, wenn er sie braucht –, sondern ist dicht an einem Tenor, der seine Kopfstimme einsetzt. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

(…) Diese radikal neue und dabei durch und durch werktreue Sicht auf ein vermeintlich bekanntes Repertoirestück fasziniert auch beim wiederholten Ansehen. Mit der ohne Abstriche vorzüglichen Besetzung und einem Orchester im Klangfarbenrausch ist hochspannendes, nahezu perfektes Musiktheater zu erleben.

Michael Demel, www.deropernfreund.de


(…) Das Orchester unter der Leitung von Leo Hussain (…) entfaltet einen schwelgerischen Wohlklang, der aber auch der Modernität der Partitur fast nichts schuldig bleibt. Zum szenischen Dauereinsatz von Ambur Braid gesellt sich ihre Stimme, die den enormen Anforderungen spielend gewachsen ist und dabei außerordentlich jugendlich wirkt. Kein bisschen schrill und ältlich ist auch Salomes Mutter Claudia Mahnke, und weder quiekend noch verbraucht ist Matthias Wohlbrecht als Stiefvater Herodes, der anfangs einen hektischen Sprechgesang zu absolvieren hat. Nicholas Brownlee hat die sonore Überzeugungskraft des Rufers in der Wüste inne.

Markus Kuhn, Frankfurter Neue Presse


(…) Der Schluss in Bild und Ton: Weltklasse.

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

(…) Ernst und nächtlich das Programm für den Liederabend im sensationell gut gefüllten Frankfurter Opernhaus (das Lied lebt!). Gleichwohl konnte einem wieder klar werden, dass Schubert-Lieder die Songs der Jugend um 1825 waren, indem „Im Frühling“ oder „Der Schiffer“ ihr Hit-Potenzial und ihre Tanzbarkeit unter Beweis stellten. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Es sind diese bisweilen abrupten, oft auch großflächigen atmosphärischen Wechsel, die das Auditorium in ihren Bann schlagen. Schuens stimmliche und dynamische Geschmeidigkeit, die sorgfältig gefärbten Vokale, die bruchlos ansetzende und bis ins fast Unhörbare gleitende Kopfstimme in der Höhe faszinieren, bei Schubert wie bei Mahler. (…) So wird aus dem weltvergessenen Liedprogramm ein fesselnder Abend, zwei im Flug vergehende Stunden. Viel Beifall, zwei Zugaben.

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse


(…) Immer stellte der 1984 in Südtirol geborene Sänger seine exzellente Vokaltechnik in den Dienst von Inhalt und Ausdruck. (…)

Axel Zibulski, Frankfurter Allgemeine Zeitung / Rhein-Main

(…) Die Solistinnen und Solisten geben allesamt in dieser Oper ihr Rollen-Debüt und überzeugen auf ganzer Linie. Da ist zunächst Cecelia Hall, die mit samtweichem Mezzosopran in der Titelpartie begeistert und über große Flexibilität in den Läufen verfügt. Ihr dunkelblauer Anzug, den sie zu Beginn der Oper trägt, hat auf der Rückseite schwarze Fäden, so als ob Ascanio nur als Marionette für Venus fungiert. (…) Kateryna Kasper punktet als Göttin Venus mit sattem Sopran und strahlenden Koloraturen. Darstellerisch macht sie deutlich, dass sie hier alles bestimmt. So steckt sie am Ende dem Priester Aceste auch eine Belohnung für die arrangierte Hochzeit zu. Karolina Bengtsson verfügt als Silvia über einen mädchenhaften, frischen Sopran, der die ganze Klaviatur von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt beherrscht und dabei mit flexibler Stimmführung begeistert. Aufhorchen lässt Anna Nekhames in der kleinen Partie des Fauno, die mit exorbitanten Koloraturen und schnellen Läufen das Publikum begeistert. Andrew Kim rundet das Ensemble als Priester Aceste mit hellem, kräftigem Tenor überzeugend ab. Alden Gatt führt das Frankfurter Opern- und Museumsorchester nicht nur mit sicherer Hand durch die Partitur, sondern begleitet teilweise auch die Secco-Rezitative am Cembalo. So gibt es am Ende verdienten Applaus für alle Beteiligten. (…)

Thomas Molke, www.omm.de


Ein Fest der Stimmen

(…)

Axel Zibulski, Frankfurter Allgemeine Zeitung / Rhein-Main


(…) So ist Braziers Venus eine selbstbeherrschte Politikerin der Zukunft. Ihr Reich ist – anders als Wagnerische Anarchie es imaginierte – friedlich, aber stramm organisiert. Gelbe Fahnen mit blauem außerirdischem Schriftzug (die Farben also: ukrainisch), ein Rednerpult für die Göttin, die Haar und Seidenkleid (Kostüme: Henriette Hübschmann) zwischen Madeleine Albright, Maria Theresia und einer Raumschiffkommandantin trägt. Ein unheimlich charmanter Kontrast zur goldenen, melancholisch süßen Stimme von Kateryna Kasper.
Jenseits von Andrew Kim als formidablem Aceste und Tenor (aus dem Opernstudio, man kann nur staunen) ist das ein Frauenabend. Ascanio ist Cecelia Hall mit Bärtchen, höchst beweglichem Mezzo und wohlerzogen. Wie und warum sollte man sich auch gegen Venus als Mutter zur Wehr setzen? Karolina Bengtsson (2023 aus dem Opernstudio ins Ensemble gewechselt) ist die kecke Silvia. Ihre besten Freundinnen sind zwei nette, stille Barbies (auch sonst: viel Rosa) und sie selbst verfügt über einen gut fundierten Sopran, im Wärmegrad zwischen Kasper und der ganz fabelhaften Anna Nekhames als elegisch zwitscherndem Fauno. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) [Es] überzeugen bei der Frankfurter Erstaufführung die in allen Rollen debütierenden Sänger des hauseigenen Ensembles: Unter Alden Gatts mitreißendem Dirigat lassen sie Mozarts wiederentdeckte Barockperle im Bockenheimer Depot musikalisch erstrahlen. (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse

(…) Wer sie noch nicht gesehen hat, sollte sich beeilen. Nikolai Rimski-Korsakows pantheistische Märchenoper Die Nacht vor Weihnachten zu erleben, die sich viel zu selten auf Opernbühnen verirrt. Bereits nach der ersten Serie 2021 hatte die Inszenierung Christof Loys viele Fans: Ist sie doch eine einzige, zart schmelzende Opernverführung für die ganze Familie – und dabei herzwärmend humorvoll. (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Die Wiederaufnahme zeigt, warum diese Produktion einen geradezu legendären Ruf genießt. Glücklich kann sich schätzen, wer sich eine Karte sichern konnte.

Michael Demel, www.deropernfreund.de

(…) Ein gewichtiger Abend an der Oper Frankfurt mit einem Stück der Stunde.

Bernd Künzig, SWR 2 / Am Mittag


(…) In den beiden letzten Akten wird die Inszenierung (…) zum radikalen Kammerspiel. Hier vor allem zeigt [Regisseurin Lydia] Steier, dass sie nicht nur virtuos Massenszenen voll böser kleiner Details inszenieren kann (…), sondern auch die verstörende Flucht der Liebenden in den Tod als abgrundtiefe Verzweiflung bei Siegern wie Besiegten. (…)

Wolfgang Fuhrmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung


(…) Erik Nielsen, ehemaliger Frankfurter Kapellmeister, bereitet mit dem Opern- und Museumsorchester eine zutiefst innige, oft in den Schattierungen des Leisen sich bewegende Grundierung, die in den großen Szenen mit Chor und Extrachor zwar eindrucksvoll, aber musikalisch nie plakativ wirkt. (…)

Axel Zibulski, Darmstädter Echo


(…) Eine mutige Premiere mit vielen auch unbequemen Emotionen in Frankfurt, die noch so einige Zuschauer länger beschäftigen wird.

Martina Himmer, Main-Echo Aschaffenburg


(…) Als schönes Paar sind die Chinesin Guanqun Yu [als Aida] und der Italiener Stefano La Colla [als Radamès] zu erleben, deren Liebe im Getümmel zwar wenig Platz finden kann. Beide teilen aber die Kompetenz, mit den anspruchsvollen Partien fertig zu werden. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Ein starkes Psychogramm des Bösen gelingt Claudia Mahnke als Amneris, und der bitterfeine Bass von Andreas Bauer Kanabas trägt der gestärkten Bedeutung des Ramfis fundiert Rechnung. (…)

Axel Zibulski, Wiesbadener Kurier


(…) Erik Nielsen und dem wunderbaren Frankfurter Orchester gelingt ebendiese Mischung in musikalischer Hinsicht, also die Synthese aus kammermusikalischer Verinnerlichung und großem Kino. Dass die aktuellen Kriege jetzt auch im Opernhaus angekommen sind, hat vielen nicht gefallen. Dem Stück hat es nicht geschadet. Im Gegenteil!

Bernd Zegowitz, Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg


(…) Die Haltung der Inszenierung und ihre Drastik muss man nicht mögen. Unbestreitbar bietet diese Produktion aber saftiges, opulent ausgestattetes und handwerklich detailliert ausgearbeitetes Musiktheater.

Michael Demel, www.deropernfreund.de


(…) Wie nah all das doch an der aktuellen Weltrealität ist! Aufgewühlt zwischen „wie wahr“ und „das hat doch mit Verdis Oper nichts zu tun“ verließ das Publikum den Saal, diskutierte im Foyer weiter, und selbst 20 Minuten später standen noch Trauben vor dem Opernhaus. Musiktheater als Bühne für gesellschaftliche Auseinandersetzung. Das war es immer und wird es bleiben.

Andrea Richter, www.faustkultur.de

(…) die Frankfurter Inszenierung von Katharina Thoma, die im Oktober 2016 ihre Premiere feierte, leuchtet in frischen, klaren Farben, so wie es den Charakteren der Hauptakteure entspricht. (...)

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse


(…) Die Oper Frankfurt verfügt mit der Martha über eine Produktion, die das Publikum mit ihrem spritzigen Humor und ihrer szenischen Intelligenz immer wieder hinzureißen vermag. Auch bei dieser Wiederaufnahme treffen spielfreudige Sänger mit ausgezeichneten Gesangsleistungen auf ein gut aufgelegtes Orchester. So beschwingt und gut gelaunt sieht man Opernbesucher selten aus dem Theater kommen.

Michael Demel, www.deropernfreund.de

(…) Es ist eine brillante Produktion geworden, eine virtuos umdeutende Inszenierung von Vasily Barkhatov, eine souveräne musikalische Leitung von Thomas Gugg­eis, großartige darstellerische und musikalische Leistungen aller Beteiligten. Schauwerte aller Arten werden geboten, Ligetis Oper beweist auch ihre musikalische Lebendigkeit. (…)

Wolfgang Fuhrmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung


(…) Gesungen und musiziert wird auf allerhöchstem Niveau: Am Pult surft der neue Generalmusikdirektor Thomas Guggeis mit seinen Musikern stilsicher durch 500 Jahre Operngeschichte und beweist dabei von der eröffnenden „Toccata für zwölf Autohupen“ bis zur abschließenden Passacaglia trotz des ständigen Wechsels zwischen extremen Prestissimi und enervierender Langsamkeit Nerven wie Drahtseile. Zu Recht holt er am Ende das komplette, immer wieder bis an die Grenzen der Überforderung getriebene Orchester zum Schlussapplaus auf die Bühne. Die aufregendsten Sängerinnen stammen aus dem Ensemble: Sopranistin Anna Nekhames in der rasanten Doppelrolle als Venus und Chef der Gepopo sprengt alle Grenzen, ebenso Elizabeth Reiter als Amanda und die wandlungsfähige Karolina Makuła in der Rolle Amandos. Überragend auch die Gäste Eric Jurenas (Fürst Go-Go), die wollüstige Mescalina von Claire Barnett-Jones und der von Einsamkeit umwehte Simon Neal als Nekrotzar. Alle geben am Premierenabend ihr überaus beeindruckendes Rollendebüt.

Bettina Boyens / Wieland Aschinger, www.musik-heute.de


(…) Tilman Michaels Chöre waren in Fernwirkung, mehrfach geteilt und vor allem in Dutzende abstruse Kostümrollen aufgeteilt dennoch die abstoßend realitätsblinde, selbstsüchtige „Gesellschaft“. Sie alle führte der neue GMD Thomas Guggeis mit dezidierter Zeichengebung durch Ligetis rhythmische und tonale „Chaoswelt“. Musik und Szene fanden zusammen – zu einer bitteren Parabel, deren eines Ende eindeutig auf uns zeigt. Dafür gab es einhelliges Bravo – auch für den Kostümzauber von Olga Shaishmelashvili, den Bühnenzauber zwischen Autobahn und Protz-Casino von Zinovy Margolin und die all diese Disparatheit aussagekräftig formende Regie von Vasily Barkhatov. Ein Festabend modernen Musiktheaters – mit erschreckender Spiegelwirkung.

Wolf-Dieter Peter, www.nmz.de (neue musikzeitung)


(…) Aus Venus wird der Chef der Geheimpolizei Gepopo, eine Partie, in der die Sopranistin Anna Nekhames ihre halsbrecherischen Koloraturen zu sinnlosen Wortkaskaden technisch exzellent in den Raum stellt. Überhaupt leistet das Frankfurter Ensemble Großartiges: Der in der Höhe keine Grenzen kennende Tenor Peter Marsh als Piet vom Fass, der kunstvoll exaltierte Countertenor Eric Jurenas als Fürst Go-Go, aber auch Simon Neals entfernt an Wagners Wotan erinnernder Nekrotzar sind Besetzungen mit Referenzcharakter. (…)

Axel Zibulski, Darmstädter Echo


(…) Nach der vermeintlichen Apokalypse raucht Nekrotzar [Simon Neal] zufrieden die Kippe danach, befriedigt annehmend, dass er ja recht hatte mit dem Weltuntergang. Dann kommt eine Putzmannschaft rein, fängt an, die Party aufzuräumen, die desillusionierten Partygäste machen sich taumelnd vom Acker. Wahrheit und Wirklichkeit kommen an. (…) Währenddessen sitzt Nekrotzar allein an der Bar und schaut die täglichen Katastrophennachrichten, auch er ist in der wirklichen Realität gefangen und angekommen. Apokalypse live!

Martina Jacobi, www.die-deutsche-buehne.de


(…) Wie gut, dass [Regisseur] Barkhatov bei alldem auf allzu vordergründige Parallelen zu aktuellen Krisen verzichtet. Nur einmal kommen sie ins Bild, ganz am Ende, als Nekrotzar geknickt in einen Fernseher schaut, in dem Bilder von Häusern zu sehen sind, die zu schwarzen Wolken verdampfen – vielleicht in der Ukraine, vielleicht im Nahen Osten. Der Todesverkünder kapituliert vor der Realität unserer Welt, die ihm seine Aufgabe einfach abnimmt: Eine starke Schlusswendung vor dem Hintergrund, dass in Ligetis Oper der Komet eigentlich an der Erde vorbeifliegt, ihr Untergang ausbleibt und die Menschen zum Weiterleben miteinander gezwungen sind. Vielleicht hätte das sogar Ligeti selbst überzeugt, der in diesem Jahr hundert Jahre alt geworden wäre und sich über die Inszenierungen bis zu seinem Tod 2006 unzufrieden äußerte.
Über jeden Zweifel erhaben ist die Umsetzung der Partitur durch das Frankfurter Opern- und Museumsorchester, das vom barocken Tanz bis zur Zwölftonreihe vieles mit Scharfblick dekonstruiert. Perfekt koordiniert wird es von Frankfurts neuem Generalmusikdirektor Thomas Guggeis, der nun, nach der exzellent dirigierten Premiere von Mozarts Le nozze di Figaro zum Saisonbeginn, mit Ligetis modernem Klassiker erneut brilliert.

Axel Zibulski, Wiesbadener Kurier


(…) Nach der Pause versammeln sich Fantasy-Figuren und Personal der Welt-, Kunst- und Kulturgeschichte von Nofretete bis Elton John in einer Disco zum Doomsday, dem Tag der Abrechnung. Als Chor (Einstudierung: Tilman Michael) müssen sie auch noch singen, besser: Klänge erzeugen. Bekrönt mit einer gigantischen roten Plüsch-Mütze (dafür gibt’s Szenenbeifall!) ist Fürst Go-Go (Eric Jurenas) der Gastgeber – allein die Namen der Figuren sind Programm. Einen besonders schrillen Auftritt genießt der Chef der Geheimen Politik-Polizei (Gepopo); Anna Nekhames agierte in der ersten Hälfte noch als liebestiftende Venus, das passt dialektisch gut zusammen! Auch Erich Mielke liebte alle Menschen. Dann betreten vier echte Musiker aus dem Orchester in flauschigen Engelskostümen die Szene – ein Moment mit Kult-Potenzial. Die detailbesessene Fülle des von Olga Shaishmelashvili angerichteten und von Joachim Klein ausgeleuchteten Kostümfestes wird man nur bei mehrmaligem Besuch gänzlich entdecken können. Strippenzieher und Hexenmeister ist Nekrotzar, der Große Makabre; Simon Neal mangelt es nicht an apokalyptischer Würde, brillant seine Wandlungsfähigkeit vom Zauberer zum Priester oder Untergangsprediger im Habitus republikanischer Senatoren. Den Assoziationen sind keine Grenzen gesetzt. Auch kirchliche Bilder gehören dazu. Die Geschichte vom Jüngsten Gericht steht schließlich schon in der Bibel. Oder lautet ganz volkstümlich: „Lebbe geht wieder“. Starker, ungetrübter Beifall.

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse


(…) Während Frankfurts neuer GMD Thomas Guggeis dem Orchester ordentlich feixend Zunder gibt, Krawall und Kunstgetöse aber fein artifiziell aufspreizt, (…) verbringt man in Frankfurt (…) etwas mehr als zwei unterhaltsame Spielstunden in englischer Sprache. (…)

Manuel Brug, Die Welt

(…) Giordano rüstet seinen Thriller mit einem kleinteiligen, selten donnernden Klang aus, der die Spannung steigert. Dirigent Carlo Montanaro hält das famos aufspielende Frankfurter Opern- und Museumsorchester auf straffem Kurs.
Nadja Stefanoff gibt wie in der vergangenen Saison eine zerrissene Fedora, stimmlich garantiert sie große Klarheit. Der Koreaner Alfred Kim, neu in der Rolle des Lovers Loris, klingt nach italieni­schem Tenor alter Schule. Einmal „angeknipst“, legt er los mit strahlender Höhe. (…)

Manfred Merz, Frankfurter Neue Presse


(…) In gerade einmal 100 Minuten pausenloser Aufführungsdauer wird hier ein emotional packender Opernthriller dargeboten, der einen unwiderstehlichen Sog entwickelt. Durch herausragende Protagonisten und ein Orchester in Hochform bekommt man Oper zum Genießen geboten. Wegen seiner attraktiven Spielfilmästhetik und seiner überschaubaren Länge ist der Abend ideal für Opernanfänger und Gelegenheitsbesucher.

Michael Demel, www.deropernfreund.de

Nach seinem phänomenalen Mozart-Einstand an der Frankfurter Oper mit Le nozze di Figaro war die Spannung hoch: Wie wird der neue Generalmusik­direktor Verdis dunkel schim­mernde Opernperle Don Carlo dirigieren? Die pompös ausgestat­tete Inszenierung David McVicars aus dem Jahr 2007 mit ihren 200 im spanischen Originalchic ge­schneiderten Kostümen Brigitte Reiffenstuels ist immer noch ein Publikumsmagnet.
(…) Was sich aber im Gra­ben unter Thomas Guggeis tut, at­met die Leidenschaft einer Neuinszenierung (…).
(…) Weil die Wiederauf­nahme in den kundigen Händen Caterina Panti Liberovicis liegt, klappt alles wie am Schnürchen. Stehende Ovationen für Guggeis, den präzisen Chor und alle Betei­ligten.

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Die dunkle Stimmung und die Komplexität der Musik arbeitet das Opernorchester unter dem Stab von Thomas Guggeis mit bedrückender Subtilität aus. Aber es sind vor allem die Sänger, die diese Aufführung zu einem regelrechten Opernereignis machen: Otar Jorjikia als Don Carlo, Magdalena Hinterdobler als Elisabetta, Andreas Bauer Kanadas als Filippo, Domen Križaj als Rodrigo, Dshamilja Kaiser als Prinzessin Eboli. Sie alle bekamen den verdienten begeisterten Applaus, ebenso wie der Dirigent, und genossen ihn sichtbar.

Stefana Sabin, www.faustkultur.de

Ein exzellenter Figaro am Opernhaus des Jahres

Axel Zibulski, Rhein-Zeitung


(…) Den neuen Figaro in einer wiederum auf Jahrzehnte vorstellbaren, gescheiten, leichten, aber nicht harmlosen Inszenierung von Tilmann Köhler macht der neue Generalmusikdirektor Thomas Guggeis zu einem triumphalen Auftakt seiner Amtszeit. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Le nozze di Figaro, dutzende Male gesehen, mit all den Intrigen und Spielereien immer verwirrend, wird plötzlich ganz klar. Das kann getrost als Meisterwerk der modernen Regie bezeichnet werden. (…)

Andrea Richter, www.faustkultur.de


(…) Orchester, Sänger und der Chor unter der Leitung von Tilman Michael verbinden sich in diesem lockeren Spiel aufs Vortrefflichste zu einem musikalischen Genuss mit starkem Ensemble. Kihwan Sim ist ein lässiger Figaro mit fantastischer Stimmkraft, Elena Villalón eine emanzipierte Susanna mit großer Ausdruckskraft. Adriana González als würdevolle Gräfin Almaviva bekommt für ihre bezaubernde Arie „Porgi amor“ begeisterten Zwischenapplaus, ihr Graf Danylo Matviienko lässt amüsant seine Männlichkeit aufbrechen und manchmal als Karikatur erscheinen, etwa wenn er sich wie ein Boxer zum Wortgefecht mit Figaro vorbereitet. (…)

Martina Himmer, Main-Echo Aschaffenburg


Großen Beifall spendete das prominent besetzte Publikum in Anwesenheit des Frankfurter Oberbürgermeisters Mike Josef und Kulturdezernentin Ina Hartwig (beide SPD) am Sonntagabend für den gelungenen Einstand des neuen Generalmusikdirektors Thomas Guggeis. Der erst 30-jährige Nachfolger von Sebastian Weigle dirigierte mit Mozarts Le nozze di Figaro seine erste Opernpremiere im Frankfurter Opernhaus.
Mit lockeren, federnden Phrasierungen, feinstem Klangschmelz, Sänger und Chor zur atmenden Natürlichkeit animierend, überzeugte sein vorwärtsdrängender Mozart auf ganzer Linie. Auch seine vom Hammerklavier aus teils improvisierter Begleitung der Rezitative offenbarte den Willen, gemeinsam mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester auf Augenhöhe zu musizieren.
(…)
Kihwan Sim gab einen eifersüchtigen, zutiefst verzweifelten Figaro, Elena Villalón eine pragmatische Susanna. Mitreißend gelang das Rollendebüt Danylo Matviienkos in der Partie des übergriffigen Grafen, während Gaststar Adriana González als seine betrogene Ehefrau mit überragenden Messa-di-voce-Fähigkeiten den meisten Zwischenapplaus einheimste. Kelsey Lauritano brillierte als Cherubino, während Idil Kutay aus dem Opernstudio mit ihrer Nebenrolle der pfiffigen Barbarina alle Aufmerksamkeit auf sich lenkte. (…)

Bettina Boyens / Wieland Aschinger, www.musik-heute.de


(…) es ist aller Feier würdig, dass dieses Haus neben all seinen interessanten Ausflügen jenseits des Kanons dieses Meisterwerk spielerischer Humanität in einer so vollendeten Produktion lebendig hält.

Wolfgang Fuhrmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung


(…) Natürlich war die Opernprominenz neugierig auf den Einstand des neuen jungen Generalmusikdirektors. Thomas Guggeis (30) begleitete mit enormer Fantasie und einer guten Prise Humor die Rezitative vom Hammerklavier aus. Nahtlos verbanden sie sich mit den dirigierten Teilen. Das Opern- und Museumsorchester spielte differenziert, transparent, ebenso akzentreich wie verbindlich, flott und schwungvoll (…).

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse


(…) So geht junge, moderne Oper heute! Ob man sie „streamen“ müsste, um sie an ein neues Publikum bringen? Frankfurt war jedenfalls begeistert.

Dietrich Stern, Wiesbadener Kurier

(…) Paula Murrihy, am Klavier begleitet, wie der ganze Abend, dezent und doch nicht ohne Führung von Tanya Blaich. Beim ersten Liederabend der Saison in der Frankfurter Oper gastierte das langjährige Ensemblemitglied, mittlerweile eine an der Spitze der Gesangswelt angekommene Mezzosopranistin. (…)

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse


(…) Ein großes Erlebnis. (…) Die Textverständlichkeit ist herausragend, die Aussprache so makellos und natürlich, wie es auch wenigen muttersprachlich Deutschen möglich ist. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

(…) Mit der Schreibfeder in der Hand beginnt Don Pasquale, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen und von einer Hochzeit im reifen Alter zu träumen. Etwas mehr als zwei Opernstunden später wird er wieder eine Feder in die Hand nehmen, doch ist sie dann zum Symbol der Freiheit geworden. Solche Doppeldeutigkeiten und verschobenen Zuordnungen sind ganz typisch für die Neuinszenierung von Gaetano Donizettis Oper Don Pasquale, die Caterina Panti Liberovici im vergangenen Winter für die Tiroler Festspiele Erl erarbeitet hat. Die Oper Frankfurt hat die Produktion jetzt ins Bockenheimer Depot übernommen, wo die Premiere szenisch und musikalisch zum vollen Erfolg wurde. (…)

Axel Zibulski, Frankfurter Allgemeine Zeitung / Rhein-Main


(…) So hat Donizetti, der in der Entstehungszeit aufgrund seiner Syphilis an Wahnvorstellungen litt, meist im Bett gearbeitet – genau wie Don Pasquale jetzt auf der Bühne. Schreibt er etwa mit kratzender Feder seine eigenen Lebenserinnerungen auf? Oder ein Poem, eine Oper oder eine Maskerade? (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Überhaupt gelingt es der Mannschaft um [Regisseurin Caterina Panti] Liberovici, aus der verstaubten Opera buffa eine frische und amüsante Kammeroper zu gestalten. Die Bühne von Sergio Mariotti erinnert ein bisschen an Palladios Teatro Olimpico in Vicenza. Die Bühne ist von Wänden eingerahmt, in die jeweils eine Tür eingelassen ist; der hintere Bühnenraum ist von der vorderen Bühne durch einen durchsichtigen Vorhang getrennt, hinter dem zwei Figuren als Doubles der beiden jugendlichen Liebenden die Handlung gewissermaßen tänzerisch begleiten. Es gibt nur wenige Requisiten – ein Bett, das immer wieder rein- und rausgeschoben wird; große Leuchter, die mal an der Rampe, mal im hinteren Bühnenraum stehen; zwei Stühle. Und die schönen Kostüme von Raphaela Rose verweisen ihrerseits auf die Commedia dell’arte. Eine besonders gelungene Figurenführung und nicht zuletzt das Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter Simone Di Felice machen diese Produktion in einem kleinen Theater zu einem großen Opernabend.

Stefana Sabin, www.faustkultur.de


(…) Das Depot ist ein ungewöhnlicher Ort für eine Oper mit nicht ganz kleiner Instrumentalbesetzung, aber das Opern- und Museumsorchester nimmt den Raum mit wonniger Finesse ein. Kapellmeister Simone Di Felice arbeitet einen wie abgedämpften, leichten und doch kernigen Ton heraus. Auch im Schlussbeifall war das Orchester der womöglich größte Star des Abends.

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Musikalisch glänzt neben dem Orchester insbesondere Bianca Tognocchi als quirlige Norina, die mit ihrem leichtgängigen Sopran scheinbar mühelos Donizettis Koloraturkunststücke präsentiert. Für die Titelpartie verfügt Božidar Smiljanić über eine warme, angenehm klingende Stimme (…)

Michael Demel, www.deropernfreund.de


(…) Simone Di Felice dirigiert einen wunderbar federnden Donizetti ganz frisch und unsentimental. (…)

Bernd Zegowitz, Wiesbadener Kurier  

(…) Glaubhaft, sowohl stimmlich als auch schauspielerisch ungemein beweglich, verkörperte Maria Bengtsson die Zwiespälte der Titelgestalt. In den anfänglichen Wunsch, der Tag möge doch noch verweilen, vermochte sie die widerstreitende Sehnsucht hineinzulegen, es möge geschehen und doch nicht geschehen. Beglückend schön, wunderbar schwebend geriet ihr auf die reinen Töne reduzierter Schlussgesang.
(…) Unter der Leitung von Lothar Koenigs entfaltete das Opernorchester Straussens feinsinnigen Farbenzauber. Von Tilman Michael einstudiert bewies der Herrenchor der Oper seine vorzügliche Qualität.

Ulrich Boller, Frankfurter Neue Presse


(…) Aktuell dürfte es nirgends eine intelligentere, spannendere, sensiblere und attraktiver ausgestattete Inszenierung dieser Oper geben, die zudem mit einem Orchester in Hochform und einer ideal besetzten Titelpartie aufwarten kann. (…)

Michael Demel, www.deropernfreund.de